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Forschungsprojekt „SicherImSport

Grenzverletzungen, Belästigung und Gewalt auch im Vereinssport

Bei dem im August 2020 begonnenen und bundesweit ersten Breitensport-Forschungsprojekt „SicherImSport“, gefördert vom Landessportbund NRW und unter Beteiligung von zehn weiteren Landessportbünden, liegen den Verantwortlichen nach Abschluss der umfangreichen Datenerhebung von fast 4.400 befragten Vereinsmitgliedern konkrete Zwischenergebnisse vor.

So gab die Mehrheit der Befragten zwar an, mit dem Vereinssport insgesamt „allgemein gute bis sehr gute Erfahrungen“ gemacht zu haben, doch etwa ein Viertel der Vereinsmitglieder (rund 26 %) erfuhr mindestens einmal sexualisierte Grenzverletzungen oder Belästigungen (ohne Körperkontakt) im Kontext des Vereinssports, beispielsweise in Form von anzüglichen Bemerkungen oder unerwünschten Text-/Bildnachrichten mit sexuellen Inhalten.

Bei rund 19 % kam mindestens einmal sexualisierte Belästigung oder Gewalt mit Körperkontakt vor, zum Beispiel sexuelle Berührungen oder sexuelle Handlungen gegen den Willen. Auch weitere Formen der Verletzung oder Gewalt wurden in der Studie erhoben.

So antworteten immerhin 64 % der Personen, mindestens einmal emotionale Verletzungen oder Gewalt im Vereinssport erlebt zu haben, also beschimpft, bedroht oder ausgeschlossen worden zu sein - und mehr als jeder Dritte (37 %) nannte mindestens einmal körperliche Verletzungen oder Gewalt, in Form von geschüttelt oder geschlagen werden. Auch erwähnenswert: Je höher das sportliche Leistungsniveau, desto größer offenbar das Risiko, von Belästigung oder Gewalt betroffen zu sein. So berichten gleich 84 % der Befragten, die auf internationaler Ebene im Leistungssport aktiv waren, von mindestens einer Erfahrung von Belästigung oder Gewalt - dies trifft im Vergleich „nur“ auf 53 % derjenigen zu, die im Freizeit- oder Breitensport aktiv waren.

Quelle: DOSB

>> FactSheet "Sicher im Sport"

Die Gefahr der sexuellen Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist im Sport ebenso real wie in allen anderen Teilen der Gesellschaft. Ungünstige Strukturen und Machtgefälle im Verein können die Gefahr sogar noch erhöhen. Um präventiv wirksam zu werden und mögliche Täter:innen frühzeitig abzuschrecken, brauchen Sportorganisationen wie Vereine wirksame Vorkehrungen. Der DJK-Sportverband DV Trier hat deshalb ein Schutzkonzept erarbeitet und soll ein Handlungsleitfaden zur Umsetzung sein. Gleichzeitig ist er eine Hilfe, anhand derer Sportvereine ein eigenes Schutzkonzept entwerfen können.

>> DJK-Schutzkonzept