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DJK-Vereine als „Orte von Kirche“

Kirchliches Leben soll mit der Synodenumsetzung in Zukunft neu gestaltet werden. „Heraus-gerufen“ heisst es in der Grundhaltung und mit ihr fragt die Kirche im Bistum Trier sich, wozu, für wen und mit welcher Qualität sie Kirche sein will. Das ist ein grundsätzlicher Perspektivwechsel vom Kreisen um sich selbst hin in eine Bewegung auf die Menschen zu, auf ihre Themen und Bedürfnisse. Ziel sei es, die verschiedenen „Orte von Kirche“, die Nähe und Heimat für die Gläubigen bedeuten, zu stärken und weiter zu verlebendigen. Ob in Kindertagesstätten, Projektgruppen, Schulpastorale oder eben im DJK-Sportverein, alle Begegnungsräume können zu Orte von Kirche werden. Aber was macht ein Zusammenkommen zu einer „Kirche“?

Wir können uns als Christen sicher sein, dass da, wo wir uns begegnen und bewegen, wo wir gemeinsam Sporttreiben und uns im Spiel erleben, das auch dort Gott bei uns ist. Papst Franziskus ermutigt uns in seinem Begleitbrief zum vatikanischen Dokument über die christliche Perspektive im Sport „Berufene“ zu sein.

 „Die Kirche ist dazu berufen, Zeichen Jesu Christi in der Welt zu sein – auch durch sportliche Aktivitäten in Klöstern, Pfarrgemeinden, Schulen und Vereinen. Jeder Anlass eignet sich also, die Botschaft Christi - „ob gelegen oder ungelegen“ - zu verkünden. Daher ist es wichtig, die durch den Sport vermittelte Freude kundzutun und weiterzugeben, denn in ihr erschließen sich ja jene menschlichen Potenziale, die uns dazu anspornen, die Schönheit der Schöpfung und des nach dem Bilde Gottes geschaffenen Menschen unverhüllt sichtbar werden zu lassen. In Situationen und Lebensumständen, in denen es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht möglich ist, ihn direkt zu verkünden, kann der Sport einen Weg zu Christus eröffnen; und Menschen, welche die aus dem gemeinschaftlichen Sporttreiben entspringende Freude glaubhaft bezeugen, können zu wahren Überbringern der Frohen Botschaft werden.“

Es kommt also auf den Geist, den „Spirit“ an, den ich beeinflusse und erfahre. Es geht um das „wie“ im Miteinander. Ich kann im Spiel oder beim Training Momente voller Wertschätzung und Achtung erfahren, aber im gleichen Moment auch Verletzung und Niedergeschlagenheit empfinden. Stimmen die Einstellung und der Glaube, dann gelingt mir die Einordnung der Situation und damit das Leben. DJK-Sportvereine werden dann zu Orten von Kirche, die verbinden, vernetzen und koordinieren.

Durch die aktuelle Diskussion im synodalen Prozess im Bistum Trier eine zukunftsweisende und reale Botschaft. Wenn Priester, Gemeindereferentinnen und DJK-Führungskräfte aufeinander zu gehen und sich neu entdecken, dann kann großartiges geschehen. Plötzlich öffnen sich Bewegungs- und Erlebnisräume für Ministranten und Firmlinge, für Familien und Senioren. Dies entfaltet sich dann in kirchlichen oder außerkirchlichen Räumen, denn die Kirche ist durch Jesus Geist in uns selbst. Der Geist Gottes erfüllt unsere Herzen wie auch unsere Körper. Unsere menschliche Kraft und Ausdauer ist begrenzt und wir erliegen oftmals den Anfechtungen des Alltags, darum ist es umso wichtiger den Geist Gottes zu erbitten. Jesus sagt im Lukasevangelium Kapitel 11,13, dass wir den Himmlischen Vater um den Heiligen Geist bitten sollen und Er wird ihn uns geben. Unsere Herzen sollen vom Heiligen Geist erfüllt werden, so dass wir die Kraft haben, die Werke Gottes zu wirken und einander zu einer Kirche zu werden. Mit dem Glaubensbekenntnis an den Herrn Jesus Christus sind wir zu Kindern Gottes geworden, die aus seiner Kraft und Stärke leben. Die Basis dieser Beziehung ist Vergebung und Annahme. Durch Nächstenliebe wird dieser Bund praktisch und wir bereichern uns in der Werteorientierung gegenseitig. Spirituelles Wachstum ergreift dann auch die körperliche Ebene und die Spiel- und Sporterfahrungen schaffen neue Räume für Andere. So können wir Jesus überall begegnen und seine Botschaft teilen und leben.

Laden wir Menschen in unsere Vereine und Treffen ein, damit Orte von Kirche nicht rückläufig werden, sondern weitere Gemeinschaften entstehen und gefördert werden. Wenn in Zukunft mehr Menschen in Sportvereinen sind als in Kirchen lautet der Missionsauftrag Jesu seine Botschaft in die Sportwelt zu bringen.

Papst Franziskus bringt es im Sportdokument auf den Punkt, wenn er sagt, dass der Sport als Raum für Begegnung, Bildung, Segnung und Wertschätzung gebraucht werden kann. Es geht dann weiterführend um die Frage: Wozu sind wir Kirche? und weniger um die Frage: Was ist die Kirche?“

Besonders Kinder- und Jugendliche brauchen Werteorientierung sowie Schutz- und Erlebnisräume. In der Nachwuchsförderung finden sie ihre Entfaltung und der Verein wächst so von unten nach oben. Das ehrenamtliche Engagement bleibt erhalten, denn auch die Mitgestaltung im Verein ist für junge Leute enorm wichtig geworden. In einem durch Erwachsene vorgegeben Rahmen können sie eigene Ideen realisieren. Die Zukunftsfähigkeit unserer DJK-Sportvereine wird durch die Wertschätzung und Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden geprägt, gestaltet und bestimmt, so dass Orte von Kirche auf Vereinsebene erfahrbar gelebt werden kann.

 

>> Weitere Beispiele von ORTE VON KIRCHE sind z.B. Hauskreise

>> Sportdokument "Sein Bestes geben"