DJK-Ethikpreis im Bistum Trier ehrt Vorbilder im Sport
„Wo Menschlichkeit hochgehalten wird“
Trier – Sie setzen sich für christliche Werte im Sport ein – für Fairness, Solidarität, Toleranz und die Übernahme von Verantwortung: Acht Männer und Frauen hat der DJK-Sportverband im Bistum Trier für dieses Engagement geehrt. Zum vierten Mal hatte der Verband den Ethikpreis „Der Mensch im Sport“ ausgelobt, den Bischof Dr. Stephan Ackermann am 5. November in der Promotionsaula des Bischöflichen Priesterseminars an Myriam Backes aus Saarbrücken übergab. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert. Seit 2015 initiiert sie im Rahmen der „Fairplay-Tour der Großregion“ erfolgreiche Spendenaktionen mit ihrer Schulklasse und hilft in der Organisation mit großem Engagement. Sie ist Lehrerin an einer Gemeinschaftsschule und unter ihrer Handhabe sammeln die Schülerinnen und Schüler im Rastbachtal mit Aktionen, wie Einpackhilfe im Supermarkt oder Waffel- und Kuchenverkauf, jährlich enorme Gelder für das Toursponsoring. Inklusion ist für Myriam Backes ein ebenso wichtiges Thema. Deshalb organisiert sie Hindernisläufe für Kinder und Jugendliche als Perspektivenwechsel. Grundgedanke dabei ist, dass sich die Jugendlichen damit auseinandersetzen, wie Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft klarkommen. Bei dem Hindernislauf steht die Inklusion im Vordergrund. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sollen selbst erfahren, was es heißt, eine Beeinträchtigung zu haben. Damit soll ihnen auch bewusst werden, dass es Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die täglich mit Einschränkungen leben müssen. Die Laudatio auf Myriam Backes hielt die Präsidentin des Sportbundes Rheinland und Vize-Präsidentin des Landessportbundes Rheinland-Pfalz Monika Sauer. Neben Backes zeichnete der Verband Jakob Renn aus Ahrweiler für seine Verdienste mit dem „kleinen Ethikpreis“ aus, der mit 750 Euro dotiert ist.
Bischof Ackermann betonte im Gespräch mit Moderator Rainald Kauer, Bildungsreferent des DJK-Diözesanverbands, wie wichtig die Ethik im Sport sei. „Wie auch der Name des Preises aussagt, steht hier der Mensch im Mittelpunkt. Die Frage an eine christliche Ethik ist ja, wie wir Menschen gut miteinander leben können, solidarisch und fair sein und unser Gegenüber achten. Ich finde, dass der Sport hier eine gute Plattform bietet; er ist eine Mischung aus Spiel und Ernst, die gerade Kinder und Jugendliche auf viele Situationen im Leben vorbereitet.“ Oft werde vergessen, dass die DJK-Vereine auch Orte kirchlichen Lebens seien. „Wenn wir an die Synode und ihre Umsetzung denken und nach Gruppen und Gemeinschaften schauen, wo christliche Werte miteinander gelebt werden, dann ist genau das damit gemeint“, so der Trierer Bischof. Die Vereine seien gefragt, wenn es darum gehe, sich selbstbewusst in die Vielfalt kirchlicher Lebensorte einzubringen.
Die acht Geehrten seien für ihre Vereine und Gruppen wichtige Säulen, sagte der DJK-Diözesanvorsitzender Bernd Butter. Er dankte den Männern und Frauen für ihren unermüdlichen Einsatz und unterstrich: „Sie sind Vorbilder für junge Menschen, Sie tragen mit Ihrem bürgerschaftlichen Engagement zu einer solidarischen Gesellschaft bei.“ Solch ein Vorbild ist für viele Menschen aus Ahrweiler, die ihn nominierten, „Jacky“ Jakob Renn. Laudator Klaus Klaeren, Geschäftsführer der europäischen Akademie des rheinland-pfälzischen Sports, stellte das Engagement des Preisträgers des „Kleinen Ethikpreises“ vor: Seit 50 Jahren engagiert sich Renn im Turn- und Sportverein, wobei „Mitglied sein“ ihm von Anfang an zu wenig gewesen sei. Zu Beginn bei den Sportschützen aktiv, setzte sich Renn vor allem für die Leichtathletik ein und war Jahrzehnte lang Übungsleiter der Leichtathletik-Senioren-Gruppe. Vor allem sein unermüdlicher Einsatz rund um das Deutsche Sportabzeichen sei hervorzuheben: So biete er die Sportzeichen-Abnahme unter verschiedenen Motto-Monaten an, etwa „Familie trifft Sportabzeichen“ oder „Menschen mit Behinderung treffen Sportabzeichen“, oder „Alleinerziehende treffen Sportabzeichen“. Renn organisiert Touren und Wanderungen, nimmt sich für Vereinsmitglieder Zeit und auch für Besuche bei erkrankten oder alten Vereinsmitgliedern.
Neben Backes und Renn wurden mit einer Anerkennungsurkunde und jeweils 100 Euro geehrt: Albert Hoffmann (Marpingen), Gerhard Klein (Plaidt), Simone Paul (Holz), Heinrich Könen (Trier), Norbert Schmieder (Trier), Ute Zimmermann (Plaidt). Die Verleihung des Preises wurde musikalisch untermalt vom Bläserquartett der Kreismusikschule Trier Saarburg. Eine Darbietung ihres sportlichen Könnens gaben die Tanzgruppen der DJK Eintracht DIST (aus Dahlem, Idenheim, Sülm und Trimport).
Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Jörg Michael Peters, Weihbischof im Bistum Trier, Monika Sauer, Präsidentin des Sportbund Rheinland, Andreas Manthe, Leiter Unternehmenskommunikation der Sparda-Bank Südwest, Bernd Butter, Vorsitzender des DJK-Diözesanverbandes Trier, Klaus Klaeren, Geschäftsführer der Europäischen Sportakademie Trier, Bruno Sonnen, Chefredakteur der Bistumszeitung Paulinus , Lukas Monnerjahn, Sportwart des DJK-Diözesanverbandes Trier, Carina Bappert, Jugendleiterin und Michael Wilbert, Jugendleiter, der zudem in der Veranstaltungsmoderation gekonnt mitwirkte.
Der nächste DJK-Ethikpreis im Bistum Trier wird im Jubiläumsjahr der DJK verliehen. 2020 wird der Verband 100 Jahre alt und stellt dieses Ereignis unter das Motto des vatikanischen Sportdokumentes „Sein Bestes geben“. Ausführlich wird in diesem Papier die kirchliche Rolle in der Welt des Sports beleuchtet und dargelegt. Der Sport als ein Werkzeug der Begegnung, der Bildung, der Sendung und Heiligung diskutiert. Eine inspirierende und wertschätzende Schrift, die vom Papst Franziskus lobend verbreitet wird.
Ohne Förderer lässt sich ein solcher Preis nicht nachhaltig ausloben, daher richtet der DJK-Diözesanverband Trier einen besonderen Dank an die unterstützenden Menschen und Unternehmen.
Quelle: Redaktion und Foto: Simone Bastreri, Bistum Trier / Galeriebilder: DJK-Sportverband Diözesanverband Trier
Die Siegerin des DJK-Ethikpreises 2018
Myriam Backes
Laudatio gehalten von der Präsidentin des Sportbundes Rheinland
Monika Sauer
Seit 2015 initiiert Myriam Backes aus Saarbrücken im Rahmen der „Faiplay-Tour der Großregion“ erfolgreiche Spendenaktionen mit ihrer Schulklasse und hilft in der Organisation mit großem Engagement. Sie ist Lehrerin an einer Gemeinschaftsschule und unter ihrer Handhabe sammeln die Schülerinnen und Schüler im Rastbachtal mit
Aktionen, wie Einpackhilfe im Supermarkt oder Waffel- und Kuchenverkauf, jährlich enorme Gelder in Höhe von rund 10.000 Euro für das Toursponsoring. Durch die Aktion entstand des weiteren eine Kooperation zwischen der Anglophonen Gemeinde Saarbrücken und dem Kloster Blieskastel. Beide Gemeinden haben daraufhin zusammen Gottesdienste im Kloster Blieskastel gefeiert. „Es war einfach nur großartig,“ lobt Myriam Backes, „alle Geschichten, die dazu beitragen, dass Kinder in einer Welt aufwachsen, in der Menschlichkeit hochgehalten und Unmenschlichkeit verurteilt wird, sind wichtig“.
Inklusion ist für Myriam Backes ein ebenso wichtiges Thema. Deshalb organisiert sie Hindernisläufe für Kinder und Jugendliche als Perspektivenwechsel. Grundgedanke dabei ist, dass sich die Jugendlichen damit auseinandersetzen, wie Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft klarkommen. „Bei dem Hindernislauf steht die Inklusion im Vordergrund. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sollen selbst erfahren, was es heißt, eine Beeinträchtigung zu haben. Dafür werden Hindernisse und Stolpersteine in den Rundlauf eingebaut. Die Teilnehmenden müssen diese kreativ bewältigen. Damit soll ihnen auch bewusst werden, dass es Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die täglich mit Einschränkungen leben müssen“, berichtet Myriam Backes.
Auch in diesem Jahr war Myriam Backes bei der Fairplay-Tour wieder mit Leib und Seele dabei. Als langjährige Tourbegleiterin organisierte sie u.a. den Empfang in Saarbrücken und koordinierte einzelne Abläufe und Tourberichte.
Die ehrgeizigen Erziehungsziele der FairPlay-Tour - Erziehung zum vernünftigen Umgang miteinander, Entwicklung von Leistungs-bereitschaft bei jungen Menschen, Entwicklung von Solidarität – wurde Dank dem Engagements von Myriam Backes eins zu eins auf den Saarbrücker Schulstandort übertragen. „Die Tour ist so wertvoll, da sie Werte wie Solidarität, Toleranz, Teamgeist und Fairness hautnah erlebbar macht“, sagt sie.
Außerdem ist Myriam Backes ehrenamtlich als Vorstandsmitglied des Adolf Bender Zentrums, einem freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe, mit dem Schwerpunkt der Demokratie- und Menschenrechtsbildung, Beratung und nachhaltiger Förderung, sowie bei der Organisation „Bunt statt Braun“ in Saarbrücken tätig. Neben ihrem Lehramt ist sie als Autorin für die Naturwissenschaften im Cornelsen Verlag angestellt.
Der DJK-Sportverband Diözesanverband Trier ehrt Myriam Backes mit dem DJK Ethikpreis „Der Mensch im Sport“ 2018 sowie 1.500 Euro.
Die Fairplay-Tour wird in Kooperation von 40 Schulen aus der Großregion und dem EuroSportPool gemeinsam mit dem Landessportbund Rheinland-Pfalz und der Europäischen Akademie des rheinland-pfälzischen Sports ausgerichtet. Die Tourleitung liegt in Händen von Klaus Klaeren und dem DJK-Ethikpreisgewinner 2016 Herbert Ehlen aus Jünkerath. Begleitend zur Tour finden in vielen Schulen und Vereinen sogenannte „Lebensläufe“ statt. Dabei laufen, skaten, radeln und schwimmen Kinder und Jugendliche. Für die erbrachte Gesamtkilometerleistung wird von zuvor eingeworbenen Paten und Sponsoren ein „Honorar“ entrichtet. In den vergangenen Jahren wurden durch viele Lebensläufe rund 2.500.000 Euro an Spenden eingesammelt. Die Tour will außerdem im spielerischen und grenzüberschreitenden Miteinander den respektvollen Umgang zusammen praktizieren. >>www.fairplaytour.de
Der Sieger des "kleinen" DJK-Ethikpreises 2018
Jakob Renn
Laudatio gehalten vom Geschäftsführer der Europäischen Akademie des rheinland-pfälzischen Sports Klaus Klaeren
„Für uns ist Jacky DER MENSCH IM SPORT“, schreibt Sabine Schenke aus Ahrweiler, die ihn vorgeschlagen hat. „Jackys Wertschätzung, die er seinen Mitmenschen gegenüber zeigt, ist einfach phänomenal“. Jakob Renn ist seit über 50 Jahren im Turn- und Sportverein Ahrweiler aktiv. „Nur Mitglied sein“ ist ihm dabei von Anfang an zu wenig. Seit 1968 bringt er sich aktiv in das Vereinsgeschehen ein. Nahezu von Beginn an schlug sein Herz für die Abteilung der Sportschützen und vor allem für die Leichtathletik. Hier zeigt er sich über Jahrzehnte hinweg als motivierender Übungsleiter der Leichtathletik-Senioren-Gruppe.
Zusätzlich leistet Jakob Renn unermüdlichen Einsatz rund um das Deutsche Sport-abzeichen. Zahlreiche Lehrgangsbesuche inspirierten ihn zu neuen Ideen, um auch weniger sportliche Mitmenschen auf Trapp zu bringen und ihnen zum Erfolgserlebnis „DSA geschafft!“ zu verhelfen. So bietet er aktuell die Sportabzeichen-Abnahme unter verschiedenen Motto-Monaten an:
Mai: Generationsübergreifende Familie trifft Sportabzeichen
Juni: MigrantInnen treffen Sportabzeichen
Juli: Firmen, Behörden und Dienststellen treffen Sportabzeichen
August: gehandicapte (behinderte) Menschen treffen Sportabzeichen
September: Alleinerziehende Eltern mit ihren Kindern treffen Sportabzeichen
Neben seinem täglichen Anliegen, die Menschen in gesundheitsförderlicher Bewegung zu halten, zeichnet sich Jakob Renn jedoch vor allem durch sein ungewöhnlich starkes soziales Engagement aus. Schon mit seinem Einstieg ins Vereinsleben fiel sein Einsatz für die Förderung der Gemeinschaft in der Sportgruppe äußerst angenehm auf.
Bis heute unterstützt er die Organisation von Touren und Wanderungen, die gemeinsam außerhalb der Trainingszeiten veranstaltet werden.
Seit Jahren nimmt sich Jakob Renn die Zeit, seine Vereinskameradinnen und
Vereinskammeraden auch außerhalb der Sportstunden zu wertschätzen. Wenn jemand in der Sportgruppe fehlt, fragt er nach dem Grund. Ist es krankheitsbedingt, nimmt er sich die Zeit für einen oder bei Bedarf für mehrere Besuche bei dem Neuigkeiten und Grüße ausgetauscht werden, so dass der Kontakt zur Gruppe erhalten bleibt und die erkrankte Person weiß, dass die Sportgruppe in Gedanken bei ihr ist.
Ebenso hält er Kontakt zu hochaltrigen Vereinsmitgliedern, die schon länger nicht mehr am aktiven Vereinsleben teilnehmen können. Wie bedeutend Jackys soziales Engagement für mehr Menschlichkeit ist, erfuhr der Verein unter anderem vom verwunderten Pflegepersonal eines schwer erkrankten, ehemaligen Vorstandsmitgliedes, denn Jackys Eintritt ins Zimmer wurde von dem Erkrankten mit einem Lächeln belohnt!
Der DJK-Sportverband Diözesanverband Trier ehrt Jakob Renn mit dem „kleinen“ DJK-Ethikpreis „Der Mensch im Sport“ 2018 sowie 750 Euro.