Vater unser für die DJK
Vater unser im Himmel
Vater aller Mitglieder der DJK, der Männer und Frauen, der Kinder und Alten, der Gesunden und Kranken.
Vater der Sieger und der Besiegten im Sportlichen Wettkampf, der eigenen und gegnerischen Mannschaft.
Vater der Behinderten, der Strafgefangenen, der Ausländer, der Arbeitslosen.
Vater der Katholiken, der Protestanten, der Moslems, der Heiden.
Vater der Laien und Priester, der Vorstände und Mitglieder.
Du bist Vater aller, die dich kennen und die dich nicht kennen, die dich suchen und die dich verlassen.
Unser aller Vater bis du im Himmel und auf Erden.
Geheiligt werde dein Name
Können wir deinen Namen heiligen durch rücksichtslosen Einsatz, durch Prestigedenken, durch "Wohlstand über alles"?
Können wir deinen Namen heiligen durch kleinkariertes Denken, durch ichsüchtiges Handeln, durch krankhaftes Streben nach dem Vorteil?
Können wir deinen Namen heiligen, wenn wir dich vergessen im Beruf, im Vereinsleben, am Sonntag?
Dein Name wird geheiligt, wenn wir dich loben, er wird geheiligt, wenn wir dich suchen in den Menschen, wenn wir dich finden in den Benachteiligten.
Dein Name wird geheiligt im Glaubenszeugnis unserer Gründer, im Dienst unserer Vorstände, im liebenden Dasein für andere.
Dein Reich komme
Es hat verwandelnde Kraft!
Dein Reich macht unsere Gegner zu Freunden, unsere Konkurrenten zu Brüdern.
Es erhöht das Objekt zum Subjekt, das Instrument zum Meister.
Es verwandelt unsere Vereine in Gemeinschaften der Liebe und Gerechtigkeit, der Freiheit und Wahrheit.
Es schafft Menschen, die glauben und hoffen und tun.
Wenn dein Reich kommt, gibt es keine Ausgebeuteten und Manipulierten, keine Missbrauchten und Strapazierten. Dann gibt es nur noch glückliche, entfaltete, ganze Menschen.
Wenn dein Reich kommt, haben wir Mitarbeiter in Hülle und Fülle.
Dein Wille geschehe
Nicht der Wille der Mächtigen ist verlangt, aber auch nicht der Wille der Masse, nicht der der Präsidenten und Funktionäre, und auch nicht der der Randalierer und Fans.
Vor allem soll nicht der Wille derer herrschen, die auf Kosten anderer groß werden wollen, die die Gesundheit der Sportler ruinieren, die versprechen, gesunde Menschen noch gesünder machen zu wollen.
Wenn dein Wille geschieht und mein Wille sich ihm unterordnet, dann hört alle Unterdrückung auf und der ausbeuterische Egoismus hat keinen Platz mehr auf dieser Erde.
Wenn dein Wille geschieht, wird der Umgang der Mitglieder fair und es wird Friede sein.
Unser tägliches Brot gib uns heute
Gibt uns das Brot der Gesundheit, das Brot der Freude im Spiel, das Brot der Freundschaft, das Brot der Fairness, das Brot eines brüderlichen Vereinslebens, das Brot der Menschenwürde.
Gib uns auch das Brot deines Wortes, und das Brot, das du selber bist.
Vergib uns unsere Schuld
Die wir auf uns geladen haben durch unfaires Verhalten im sportlichen Wettkampf, durch mangelhafte Mitarbeit im Verein, durch alle nicht gewährte Hilfe.
Nimm von uns die Schuld, mit der wir andere verletzt haben.
Nimm von uns die Schuld, die uns drückt und die uns traurig macht.
Weil du so gut bist, uns zu vergeben, darum wollen auch wir allen verzeihen, die uns Böses getan haben.
Und führe uns nicht in Versuchung
In die Versuchung, Grenzen zu überschreiten, immer Sieger sein zu wollen und allein auf unsere Kraft zu vertrauen.
Führe uns nicht in die Versuchung, andere - vor allem Kinder - vor unseren eigenen Wagen zu spannen, damit sie uns ziehen.
Führe uns nicht in Versuchung, nur auf das Geld und auf Wohlstand zu bauen.
Sondern erlöse uns von dem Bösen
Von dem Bösen, das in uns selbst steckt: vom falschen Ehrgeiz und von der Sucht nach Anerkennung und Bewunderung.
Erlöse uns von dem Bösen, das um uns ist in der Gestalt missgünstiger Konkurrenten, der ewigen Neider, der unfairen Spielverderber.
Erlöse uns von dem Bösen, das uns einredet, wir sollten uns durchsetzen auf Biegen und Brechen und unsere Interessen brutal verfolgen.
Erlöse uns von dem Bösen, das jede aufkeimende Bereitschaft zum Dienen sogleich im Keime wieder erstickt.
Denn dein ist das Reich; du allein kannst es errichten.
Dein ist die Macht; keiner kann sie dir entreißen.
Dein ist die Herrlichkeit; sie wird einmal Himmel und Erde umgreifen und alle Menschen glücklich machen.
Amen.
(DJK-Werkbuch)