»Fordert uns, damit wir euch fördern können!«
Sport-Dialog mit Minister Reinhold Jost bei der DJK Ensheim
Etwa 25 Verantwortliche aus den DJK-Vereinen der Diözesanverbände Speyer und Trier des DJK-Sportverbandes sprachen an diesem Abend mit dem Minister für Inneres, Bauen und Sport, Reinhold Jost, über den Sport im Saarland – die Probleme, Chancen, Wünsche und Visionen. Minister Jost hatte seinen Staatssekretär Torsten Lang mitgebracht, der in seiner Funktion als Vorsitzender der Sportplanungskommission Informationen zu Fördermaßnahmen beitragen konnte. Durch den Abend führte Rainald Kauer, Bildungsreferent des DV Trier und Geschäftsführer des DJK-Landesverbandes Saarland. Neben den Fördermöglichkeiten für Vereine waren wichtige Themen: Inklusion, die Olympischen Spiele 2024 in Paris sowie die Nachwuchsförderung in den Vereinen.
Gleich zu Beginn betonte Jost, wie wichtig es ihm sei, mit den Menschen im Gespräch zu sein. Dabei wolle er viel zuhören, aber auch seine Meinung sagen und niemandem „nach dem Mund reden“. Eine Grundregel, die er immer versuche einzuhalten, sei, dass er nichts verspreche, was er nicht auch einlösen könne.
Ganz frisch und stark waren die Eindrücke des Ministers, die er als Gast und Zuschauer der Special Olympics aus Berlin mitnehmen durfte: Dass hier Teilhabe nicht einfach bedeute, dass Menschen mit Beeinträchtigungen dabei sein dürften, sondern, dass sie bei diesem Ereignis „mittendrin“ in unserer Gesellschaft sind und im Mittelpunkt stehen dürfen. Hier lobte er auch explizit die Arbeit der DJK und verschiedener saarländischer DJK-Vereine, für die Inklusion und Integration Leitwerte sind. Ausdrücklich begründete Jost noch einmal das Interesse des Saarlandes, die Nationalen Spiele der Special Olympics 2026 auszurichten. Sollte die Bewerbung von Erfolg gekrönt sein, wäre dies mit 5.000 Sportler*innen die größte Sportveranstaltung, die je im Saarland stattgefunden hat.
Den Themenblock Sportförderung eröffnete Jost mit dem einprägsamen Satz: „Fordert uns, damit wir euch fördern können!“ Wichtig sei ihm, dass die zur Verfügung gestellten Finanzmittel auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden – dazu müsse die Sportplanungskommission aber auch die Informationen und Anfragen bekommen. Staatssekretär Lang verwies vor allem auf den Sonderfördertopf für energetische Sanierungen von Sportstätten, der derzeit Förderungen von bis zu 70 % der Gesamtkosten erlaubt. Neben den normalen Fördermaßnahmen – Förderquote ist hier max. 30 % – ging es auch um die Frage, wie Sportstätten bezuschusst werden könnten, die nicht in kommunaler, sondern privater Hand seien. Aber auch hier gäbe es Möglichkeiten, so Lang, sofern langfristige Pachtverträge bestünden. Passend zum vorhergehenden Thema wurde auch noch einmal über Barrierefreiheit von Sportstätten und die anfallenden Kosten gesprochen.
Als Großereignis stehen 2024 die Olympischen Sommerspiele in Paris an, und Jost wies darauf hin, dass unsere Generation wohl nie wieder so nah Olympia live erleben könne, denn Paris sei mit dem Zug von Saarbrücken aus unter zwei Stunden erreichbar. Aber nicht nur Sportbegeisterte, die nach Paris fahren werden, sollen den Olympischen Geist erleben, sondern es sind auch Begleitveranstaltungen im Saarland geplant. Zum Ersten solle der Mehrwert für den ganzen Sport – gerade auch für den Breitensport – herausgestellt werden. Hierzu sind Mitmachveranstaltungen in der Landessportschule zu Beginn sowie rund um den Landtag an den letzten Tagen der Spiele geplant. Das Zweite: Es sind Pre-Camps für Sportler*innen aus aller Welt im Saarland geplant. Der saarländische Sport kann hier Weltklasse-Athleten direkt vor Ort in der Olympia-Vorbereitung erleben. Und als Drittes Element versuche man im Vorfeld der Spiele internationale Wettbewerbe und Olympia-Qualifikationen ins Saarland zu holen.
Gegen Ende des Austauschs ging es um die Wichtigkeit der Nachwuchsarbeit: Damit der Sport Zukunft hat, braucht es Ausbildung und Heranführung junger Menschen an verantwortliche Positionen in den Sportvereinen. DJK-Jugendreferent Adrian Wirtz vom DV Trier verwies hier auf ein bald stattfindendes Sportjugendwochenende im saarländischen Oberthal. Mit solchen Aktionen sollen Jugendliche und junge Erwachsene im Sport Wertschätzung erfahren, Nachwuchs gefördert und auch Netzwerke gebildet werden. Auch hier würdigte Minister Jost die Arbeit der DJK und betonte, dass ihm die Förderung von Begegnungen von Kindern und Jugendlichen ein großes Anliegen sei.
Text: Martin Fischer
Bilder: Alexander Szliska, Adrian Wirtz