Freiwilligendienste jetzt auch in Teilzeit möglich
Künftig können Jugendfreiwilligendienste und der Bundesfreiwilligendienst auch in Teilzeit geleistet werden.
Derzeit bewerben sich wieder tausende junger Erwachsener auf die im Sommer freiwerdenden Stellen in den Freiwilligendiensten im Sport, um insbesondere die Kinder- und Jugendarbeit der Sportvereine zu unterstützen und das traditionelle Ehrenamt zu stärken. Künftig können Jugendfreiwilligendienste und der Bundesfreiwilligendienst auch in Teilzeit geleistet werden. Einem entsprechenden Gesetz hat im April auch der Bundesrat abschließend zugestimmt. So sollen noch mehr junge Menschen die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Freiwilligendienst erhalten.
Bislang konnten nur über 27-Jährige einen Freiwilligendienst auch in Teilzeit mit mindestens 20 Wochenstunden absolvieren. Mit der nun erfolgten Zustimmung des Bundesrates können künftig auch Jüngere ihren Dienst in Teilzeit leisten, wenn es dafür gewichtige persönliche Gründe gibt. Damit beseitigt die Bundesregierung die Benachteiligung von Interessierten, die zum Beispiel für eigene Kinder oder Angehörige sorgen müssen oder die gesundheitlich eingeschränkt sind und damit keinen Freiwilligendienst in Vollzeit leisten können. Im Rahmen eines Pilotprojektes wird es auch möglich sein, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Teilzeit abzuleisten, wenn gleichzeitig ein sehr zeitintensiver Leistungssport betrieben wird. Zustimmen müssen sowohl die Einsatzstelle als auch der Träger.
Im Rahmen des ausgelaufenen Programms „Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug“ haben die Träger im Sport zudem bereits sehr gute Erfahrungen mit Teilzeitdiensten für Jüngere gemacht – einen halben Tag unterstützten sie im Sportverein, parallel besuchten sie Sprach- und Integrationskurse. Dies soll nun wieder ermöglicht werden.
„Immer wieder bewerben sich bei uns junge Menschen, die etwa aufgrund von Behinderungen oder chronischen Erkrankungen nicht in Vollzeit tätig sein können, denen wir aber sehr gerne eine Engagementmöglichkeit anbieten möchten. Wir öffnen Freiwilligendienste für alle und werden uns um individuelle Lösungen bemühen, wo sie notwendig sind“, resümiert Jan Holze, Vorsitzender der Deutschen Sportjugend. „Wir bedauern aber ausdrücklich, dass die vom Bundestag zugesagten Mittel für Assistenzleistungen immer noch nicht zur Verfügung stehen. Das schränkt die Möglichkeit von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen, einen Freiwilligendienst abzuleisten, erheblich ein.“
Derzeit unterstützen mehr als dreitausend Freiwilligendienstleistende Sportvereine und -verbände in ganz Deutschland.
*Text & Foto: DOSB - dsj